Thursday, April 16, 2009

Kapiti Island


kia ora!

gestern waren lisa und ich auf 'kapiti island'.

die insel liegt sozusagen direkt vor der haustuer,

wird in den alten maori-legenden mystisch verklaert

und gilt bei spiritualisten als energiequelle.

maoris kommen hierhin, um sich in der/den geschichte/n ihres volkes weiterzubilden

und kontakt zu vorfahren, zu anderen dimensionen,

aber auch heilung zu suchen.also so eine art lourdes-uni

die insel ist auch das erste naturschutzgebiet neuseelands-

seit queen victoria. nur 60 besucher sind pro tag erlaubt

und die duerfen sich auch nur auf 2 wanderwegen in einem relativ kleinen gebiet bewegen.

bevor man auf das boot darf, muss jeder seine taschen leeren, um sicherzustellen,

dass keiner ratten oder maeuse oder sonst was einschleppt. denn diese importierten nagetiere

machen es der einheimischen fauna und flora in ganz neuseeland total schwer.

hier gibt es naemlich nur 2 arten von saeugetieren, das sind die fledermaeuse.

aus diesem grund haben sich hier so viel vogelarten gebildet.

und den importierten possums, mardern, maeusen und ratten schmecken die voegel und vogeleier sehr gut.

und die jungen triebe der buesche und baeume.

daher brauchte man in den 80er jahren 6 jahre bis man auf dieser relativ kleinen insel alle nagetiere ausgerottet hatte. jetzt gibt es hier den groessten bestand der kiwivoegel, die auf dem festland so gut wie ausgestorben sind.

alle besucher muessen an der halbstuendigen einfuehrung teilnehmen,

lisa und ich sind dann noch mit der maori-frau debra , die die fuehrung machte und

einer frau, die das noch lernt, 2 stunden umhergezogen.

debra kennt alle pflanzen und voegel und die dazugehoerigen legenden.

hier gibt es nur 2 einheimische baeume, die ihre blaetter verlieren, alle andere sind immergruen.

viele baeume sehen in ihren ersten 'jugendjahren' ganz anders aus als als erwachsene baeume.

botaniker fuehren das darauf zurueck, dass der 'moa'- ein flugunfaehiger riesenvogel,

den die maoris selbst ausgerottet haben, immer einen riesenappetit auf saftige weiche blaetter hatte.

und so entwickelten sich einige baumarten, die zunaechst harte, struppige blaetter tragen,

dann aber, wenn sie gross genug und damit unerreichbar fuer die moa-viecher waren,

weiche, saftige blaetter bekamen.

aus einem busch machten die frauen heilsalben. dafuer nahmen sie nur die am meisten angeknabberten blaetter. sie verliessen sich auf die kaefer, die nur die naehrstoffreichsten blaetter futtern.

hier gibt es baeume, aus deren weicher rinde die damen londons einst huete gemacht bekamen

und blaetter mit solch starken fasern, dass die europaeer sie als schuhriemen nutzten und

schiffstaue daraus flochten.

im meer um die insel gab es so viele wale,

dass hier im umkreis 15 walstationen entstanden.

eine der ersten englischen einwanderinnen auf kapiti schrieb in einem brief,

man koenne nachts kaum schlafen, so laut sei der gesang der wale. und den regenwald

beschreibt sie so:

er ist schoener als alle kathedralen.

die walfaenger schafften es fast, diese walart zum aussterben zu bringen.

denn walleichen konnte man gut ausschlachten- walrat hauptsaechlich zur herstellung von kerzen

und die barten fuer korsettstaebe, aber auch reitpeitschen.

diese masslose ignoranz, habgier und zerstoerung verschlaegt mir immer wieder den atem.

als lisa und ich dann allein losziehen, setzen wir uns immer wieder nur an den wegrand und warten.

bald schon tauchen voegel auf, um uns zu beaeugen oder einfach ihren beschaeftigungen nachzugehen.

wir machen ein picknick und sind froh von debra vor dem 'kaka' gewarnt worden zu sein.

dieser braeunliche grosse papageienvogel ist ganz schoen frech und nimmt touristen ihr essen aus der hand, landet auf der schulter

und holt es ihnen sogar aus dem mund! wir verstecken alles, als er angeflogen kommt,

beim 2. picknickversuch geht lisa weiter, als es ihr zu bunt wird und der 'kaka' folgt ihr im tiefflug.

einer der frauen unserer gruppe hat er tatsaechlich

beim essen eines sandwiches die unterlippe blutig gebissen.

um 3 uhr bringt uns das boot zurueck zum festland,

wir fahren in den supermarkt, kaufen ein, denn heute abend haben wir 12 gaeste.

lisa bleibt ganz gelassen beim kochen, ich raeum auf, deck den tisch, organisier so rum.

ich lerne lisas freunde kennen, unter anderem die aupair-familie ihrer freundin anna.

greg und seine frau lisa haben 4 kinder und kommen uns naechstes jahr besuchen,

da sie unbedingt aachen sehen wollen. und lisas arbeitskollegin anna von der ranch,

die sich dort auch nicht mehr ausnehmen laesst.

und johnny, einen samoisch-englischen studenten der "pazifischen wirtschaftsstudien".

jetzt kann ich mir auch immer alle vorstellen, wenn lisa von ihrem alltag erzaehlt.








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